Kommunalwahl 2019

Hier stellen wir Ihnen die Kandidierenden der SPD Reichenau für die Gemeinderats und Kreistagswahl am 26.05.2019 vor. Weiter finden Sie hier unsere Inhalte für den Gemeinderat als Kurzfassung und als ausführliches Kommunalwahlprogramm. Mit dem Programm stellt die SPD Reichenau ihre Vorstellungen und Ideen für die Entwicklung der Gemeinde Reichenau in den kommenden Jahren vor. Haben Sie Anregung oder Fragen wir freuen uns auf Ihre Nachrichten, nutzen Sie dazu unser Kontaktformular.


Christian Baranowski, Sandra Grassl-Caluk, Birgit Berszin

 


Sonja Zeiger-Heizmann, Aysen Kocausta, Antje Fröhlich

 


Michaela Huber, Rosemarie Brändle, Ralf Rosbach

 


Judith Rummel, Mike Hingray, Stefanie Baier

SPD Listen

Für Sie in den Gemeinderat Reichenau:          

  1. Sandra Graßl-Caluk
    verh. 2 Kinder, Zahntechnikerin, Gemeinderätin, Mitglied SPD Ortsvereinsvorstand, geb. 1978, Lindenbühl
  2. Christian Baranowski
    verh. 2 Kinder, SPD Orts-vereinsvorsitzender, Dipl. (FH) Informatiker, Elternbeiratsvorsitzender, Mitglied im Männergesang-verein, geb. 1981, Mittelzell
  3. Birgit Berszin
    1 Kind, Realschul-lehrerin, Beirätin im Museumsverein, Mitglied Siedlerverein, geb.  1966, Waldsiedlung
  4. Aysen Kocausta
    Bankkauffrau, geb. 1997, Mittelzell
  5. Dr. Ralf Rosbach
    Dipl. Kaufmann, ZfP Heimdirektor, geb. 1964, Lindenbühl
  6. Michaela Huber
    2 Kinder Bankkauffrau geb. 1975 Mittelzell
  7. Mike Hingray
    Außenhandels- kaufmann, geb. 1995, Mittelzell
  8. Judith Rummel
    verh. 3 Kinder, Gastronomin, geb. 1964, Mittelzell
  9. Dr. Sonja Zeiger-Heizmann
    2 Kinder, Juristin, Mitglied Verein Leben im Alter, geb. 1955, Mittelzell
  10. Antje Fröhlich
    Realschulrektorin i.R., Mitglied SPD Orts-vereinsvorstand, geb. 1946, Mittelzell
  11. Stefanie Baier
    verh. 2 Kinder, Industrieelektronikerin, Mitglied SPD Ortsvereinsvorstand, geb. 1978, Mittelzell
  12. Rosemarie Brändle
    verh. 2 Kinder, Grund u. Hauptschullehrerin i.R., Mitglied im Münsterchor, geb. 1943, Mittelzell

 

Für Sie in den Kreistag Konstanz:            

  1. Christian Baranowski    

  2. Sandra Graßl-Caluk

  3. Stefanie Baier

  4. Dr. Ralf Rosbach

 


 

Kurzfassung SPD Programm zur Gemeinderatswahl

In den folgenden Unterabschnitten finden Sie eine Kurzfassung des SPD Programms zur Gemeinderatswahl, ein ausführliches Kommunalwahlprogramm finden Sie weiter unten.

1. Bauen – Wohnen

Wir setzen uns ein für …

  • bezahlbaren Wohnraum
  • Förderung des sozialen Wohnungsbaus
  • Bebauung des Lindenbühls nach Westen
  • eine flächensparende und energieeffiziente Bebauung
  • eine aktive, am Gemeinwohl ausgerichtete Bodenpolitik 
  • Konzeptvergabe von Grundstücken

2. Natur- und Umweltschutz

Wir setzen uns ein für …

  • eine CO2- und Lärmreduzierung
  • einen umweltfreundlichen Gemüseanbau und den Erhalt der Freilandflächen
  • einen umweltverträglichen Weinbau, dazu gehört für uns der Verzicht von Glyphosat 
  • eine insektenfreundliche Bepflanzung öffentlicher Flächen
  • für Erhalt und Pflege der Naturschutzgebiete in der Gemeinde
  • müllfreie öffentliche Flächen
  • eine Einführung von Wertstofftonnen für Plastikabfälle

3. Verkehr

Wir setzen uns ein für …

  • ein einheitliches Verkehrskonzept: Hauptstraßen Tempo 50, Nebenstraßen Tempo 30
  • Verbesserungen auf der neuen Brücke über die B33
  • Entlastung in der Kindlebildstraße
  • Geschwindigkeitsanzeigen mit „Smiley“ 
  • zeitnahe Öffnung der Gemeindeverbindungstraße 
  • ein abgestuftes Parkkonzept und kostenfreies Parken in Göldern-Ost
  • einen kostenlosen P&R Parkplatz am Bahnhof
  • kostenfreie Parkplätze am Rathaus 
zum kurzzeitigen Parken

4. Öffentlicher Personennahverkehr

Wir setzen uns ein für …

  • die Einführung eines Kurzstreckentarifs für die Busverbindungen vergleichbar Allensbach.
  • für einen Schülerfahrplan für alle Ortsteile
  • den Einsatz umweltfreundlicher Busse in der Gemeinde.

5. Radwege

Wir setzen uns ein für …

  • eine Verbreiterung des Rad- und Fußwegs entlang der Bahnlinie 
  • die Wiedereröffnung des Radwegs als Wanderweg entlang der B33.
  • Ausbau von Radwegen in der Gemeinde
  • gute Kennzeichnung der Radwege
  • Beleuchtung der Radwege an Gefahrenstellen

6. Glasfasernetzausbau

In einer digitalisierten Welt ist für viele Firmen und Bürger ein Zugang zu einem leistungsfähigem Internet ein wichtiger Standortvorteil und bedeutet Lebensqualität. Nur ein Ausbau des Glasfasernetzes ermöglicht in der Zukunft die Teilhabe an einer schnellen und leistungsfähigen Datenübertragung.

Wir setzen uns ein für …

  • schnelles Internet in der gesamten Gemeinde

7. Lärmschutz

Um die Menschen im Lindenbühl und in der Waldsiedlung vor der zunehmenden Lärmbelästigung durch Straßen- und Luftverkehr zu schützen, setzen wir uns entlang der B33 für einen bessern Lärmschutz ein. Für den Flugverkehr aus und nach Konstanz fordern wir ein Überflugverbot der Siedlungsflächen und eine deutliche Begrenzung der motorisierten Hobby-Fliegerei.

Wir setzen uns ein für …

  • einen Lärmschutz im Lindenbühl und in der Waldsiedlung

Gemüseanbau

Wir setzen uns ein für …

  • den Erhalt der freien Flächen im Inntal
  • eine dezentrale Entwicklung moderner Glashausflächen an vorhandenen Standorten

8. Gewerbe

Wir setzen uns ein für …

  • das kleine- und mittelständische Gewerbe
  • wohnortnahe und stabile Arbeitsverhältnisse und Ausbildungsplätze
  • eine gute Nahversorgung auf der Insel und am Festland
  • die Schaffung der Markhalle im Lindenbühl als inklusiver Betrieb 
  • Entwicklungsmöglichkeiten für heimische Betriebe vorrangig am Festland  z.B. Erschließung des Gebiets Göldern-West

9. Tourismus

Wir setzen uns ein für …

  • die Stärkung des Fremdenverkehrs besonders in den Herbst und Wintermonaten
  • eine attraktivere Gestaltung des Museums für Kinder und Jugendliche
  • die Neugestaltung des Klostergartens und der Schatzkammer

 

 


SPD Programm zur Gemeinderatswahl 2019


SPD Grundwerte und Leitlinien zum Programm

Einleitung

Mit diesem Kommunalwahlprogramm, das gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern entwickelt wurde, stellt die SPD Reichenau ihre Vorstellungen und Ideen für die Entwicklung der Gemeinde Reichenau in den kommenden Jahren vor.

1. Grundwerte und Leitlinien

Als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten stehen wir für die Grundwerte: Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Auf die Gemeindepolitik bezogen heißt das:

  • Freiheit bedeutet, dass jede Bürgerin und jeder Bürger sein oder ihr Leben in unserer Gemeinde in eigener Verantwortung gestalten kann.
  • Gerechtigkeit bedeutet, dass jede und jeder von uns gleiche Entwicklungschancen haben soll. Deshalb muss in unserer Gemeinde Bildung für jedes Kind zugänglich und lebenslanges Lernen für alle Bürger möglich sein.
  • Solidarität bedeutet, dass die SPD eine Gemeinschaft anstrebt, in der jeder für jeden durch sein Engagement in den unterschiedlichen Gruppen unserer Gesellschaft einsteht.

Basierend auf den Grundwerten, haben wir folgende Leitlinien und unser Programm entwickelt.

1.1 Heimat

Die Gemeinde Reichenau ist unsere Heimat, auf der Insel, in der Waldsiedlung und im Lindenbühl. Heimat ist dort, wo wir zuhause sind, Nähe, Verständnis und Geborgenheit füreinander empfinden und wo wir bei aller Unterschiedlichkeit in Herkunft, Religion, Hautfarbe und Interessen füreinander eintreten und miteinander leben und kommunizieren.

Aufgabe der Gemeinde ist es, den sozialen Zusammenhalt zu fördern, das vielfältige Vereinsleben zu unterstützen und Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Neubürger in das Gemeindeleben hineinwachsen und hier eine Heimat finden können.

Maßnahmen hierzu sind Bürgerversammlungen, Bürgergespräche mit Neubürgern, Orts- und Ortsteil-Feste, finanzielle und räumliche Unterstützung der Vereine und ihrer Veranstaltungen, Koordinierung und Erweiterung der vielfältigen kulturellen Aktivitäten in der Gemeinde und die Stärkung des Ehrenamts. Um das WIR-Gefühl zu stärken, gilt es das Zusammengehörigkeitsgefühl zu festigen und die Identifikation  mit unserer Heimatgemeinde  zu vertiefen.

1.2 Konstruktive Gemeindepolitik

Die SPD wird wie bisher mit konstruktiven Vorschlägen an der Gemeindepolitik mitwirken. Für uns sind Argumente ausschlaggebend und nicht, welche Partei oder Wählervereinigung ein Thema in den Gemeinderat einbringt. Das Wohl der Bürgerschaft und die Fürsprache für Menschen, die unsere Unterstützung benötigen, stehen für uns immer im Mittelpunkt.

1.3 Sozialgerechtes Miteinander

Unsere Liste der Kandidierenden ist so vielfältig wie das Leben in unserer Gemeinde: jung und alt, Frau und Mann und mit unterschiedlichen Weltanschauungen. Wir setzen uns ein für ein sozial-gerechtes und generationenübergreifendes, auf die Zukunft gerichtetes Miteinander in unserer Gemeinde.

1.4 Nachhaltigkeit in Politik und Umwelt

Unser Anspruch ist es, eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Politik zu machen.  Wir richten unser Augenmerk dabei nicht nur auf die aktuellen Projekte und Vorhaben, sondern auf die langfristigen Entwicklungen unserer Gemeinde. Angesichts der vielen Pläne gerät die Gemeinde an den Rand ihrer finanziellen Möglichkeiten; daher müssen Prioritäten gesetzt und zusätzlich neue Finanzierungsformen gefunden werden. Auch die wirtschaftliche und ökologische Entwicklung muss noch stärker als bisher von Nachhaltigkeit geprägt sein.

2. Wohnen

Wohnen muss in unserer Gemeinde bezahlbar sein. Wir setzen uns für bezahlbaren Wohnraum für Familien, ältere Mitmenschen und Menschen mit geringem Einkommen ein. Um dies zu ermöglichen, muss der soziale Wohnungsbau gezielt gefördert und in der Planung von Bauvorhaben berücksichtigt werden. Für den sozialen Wohnungsbau setzen wir auf eine Kooperation mit einer sozialorientierten Wohnbaugesellschaft.

„Eigentum verpflichtet …“(Grundgesetz Art. 14, Abs.2) Solange Wohnraumknappheit besteht, wenden wir uns gegen weitere Zweitwohnsitze in der Gemeinde. Vorhandene Zweitwohnsitze sollten sozial verträglich besteuert werden (Baden-Badener Modell). Leerstand ist zu vermeiden, deshalb sollten nicht vermietete Wohnungen dem Wohnungsmarkt zugeführt werden.

Wir machen uns stark für eine am Gemeinwohl ausgerichtete Bodenpolitik, um Entwicklungs-möglichkeiten in unserer Gemeinde zu gestalten. Bei der Entwicklung neuer Wohnbauprojekte fordern wir eine möglichst hohe Sozialquote für sozialen, geförderten Wohnungsbau. Baugebiete sollten erst dann ausgewiesen werden, wenn die Mehrheit der Flächen im Besitz der Gemeinde ist. Grundstück sollten nur nach Konzeptvergabe veräußert werden und nicht nach Höchstpreis.

Da es ausgewiesene, größere Baugebiete auf der Insel in Zukunft nicht mehr geben wird, setzen wir uns für die Fortführung der Bebauung des Lindebühls nach Westen am Südrand des ZfP- Geländes ein. Der zu vergebende Baugrund und Wohnraum soll vorrangig den Bedarf der Gemeinde decken und Familien begünstigen. Wir bevorzugen eine flächensparende und energieeffiziente Bebauung um attraktiven und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

An einzelnen Punkten sehen wir auch Entwicklungsmöglichkeiten auf der Insel. Das Bauhofgelände beispielweise ist eine Entwicklungsfläche, die verdichtetes Wohnen ermöglicht. Um dies mittelfristig realisieren zu können, sollte ein Ideenwettbewerb und die Einbeziehung einer bürgerkommunalen Baugenossenschaft angestrebt werden.

3. Natur- und Umweltschutz

Die Wirtschaftssäulen der Gemeinde Reichenau sind der Tourismus, das Gewerbe, der Gemüse- und Weinbau und die Fischerei. Insbesondere für den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg des Gemüse- und Weinbaus und des Tourismus ist der Einklang mit Natur und Umwelt ausschlaggebend. Auch für die Bewohner der Gemeinde sind Natur- und Umweltschutz  von besonderem Interesse. Wie bisher wird sich die SPD im Gemeinderat dafür stark machen.

Dazu fordert die SPD eine insektenfreundliche und nachhaltige Bepflanzung öffentlicher Grünflächen. Das Pflanzen von mehrjährigen Stauden statt der bisherigen Wechselbepflanzung schont die Gemeindekasse und bietet Nahrung für blütenbesuchende Insekten.  Wir wünschen uns auch für private Brachflächen eine solche Bepflanzung, was von der Gemeinde unterstützt werden soll.

Der Verkehr in unserer Gemeinde muss CO2- und lärmreduziert werden. Bei der Entwicklung des Verkehrskonzepts für die Reichenau muss der Aspekt Umweltschutz eine zentrale Rolle einnehmen. Dabei wollen wir, dass die Gemeinde auf Zukunft ausgerichtete Initiativen wie z.B. „Car Sharing“ und den Ausbau der Elektromobilität unterstützt. Bei der Anschaffung von neuen Fahrzeugen der Gemeindeverwaltung, sollte vorrangig auf umweltfreundliche Mobilität (z.B. E-Mobilität) gesetzt werden. 

Zur Minimierung des Individualverkehrs ist ein gut ausgebauter ÖPNV mit umweltfreundlichen Bussen unverzichtbar. Wir setzen uns dafür ein, dass der ÖPNV die Ortsteile verbindet und einen nahtlosen Übergang zur Bahn gewährleistet. 

Zur gezielten Förderung von umweltverträglichen Verkehrsmitteln in unserer Gemeinde zählen der Radwegeausbau und die Schaffung eines Radverleihs am Bahnhof.

Beim Gemüse- und Weinanbau liegt uns der Umweltschutz besonders am Herzen. Daher sind wir für ein Verbot von Glyphosat beim Weinbau; der Anbau von Biogemüse muss zum erklärten Ziel der Gemeinde werden. Wir setzen uns für eine Glyphosat freie Bewirtschaftung aller Flächen ein und damit für eine „glyphosatfreie Insel“.

Naturschutz ist in einer Gemeinde, die an das Wollmatinger Ried angrenzt, ein besonders wichtiges Thema, deshalb sind Erhalt und Pflege, der bei uns vorhandenen Naturschutzgebiete vorrangig. Dazu zählt die Erhaltung der einzigartigen Ried- und Freiflächen, die als Raststationen und Lebensräume von Zug- und heimischen Vögeln genutzt werden. Eine stark eingeschränkte Nutzung der Wasserflächen des Untersees durch Motorsportler und die Förderung umweltverträglicher Sportarten auf dem See sind hier ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Natur. 

Damit beispielweise Rastplätze nicht durch Müll verschmutzt werden, ist für eine gute Ausstattung der öffentlichen Plätze mit Mülleimern zu sorgen. Wir setzten uns für die Einführung einer Wertstofftonne in der Gemeinde ein.

4. Mobilität 

4.1 Verkehrsführung

Bisher gilt auf den meisten Straßen der Insel Reichenau Tempo 50. Gerade in Wohngebieten ist dies wegen  erhöhter Unfallgefahr nicht mehr zu verantworten. Daher unterstützen wir die Pläne der Gemeinde für ein neues Verkehrskonzept: Tempo 50 auf den Hauptstraßen, dem sogenannten „Ring“, auf allen Nebenstraßen muss Tempo 30 gelten. 

Dazu sollen Geschwindigkeitskontrollen verstärkt und Geschwindigkeitsanzeige mit „Smiley“ an den stark befahrenen Straßen aufgestellt werden. 

Die Kreuzung auf der Brücke über die B33 muss dringend übersichtlicher gestaltet werden. Dabei sollte nach Möglichkeit der nicht genutzte Gehweg auf der Seite der Brücke Richtung Konstanz genutzt und der Geh- und Fahrradweg auf der gegenüberliegenden Brückenseite entsprechend verbreitert werden. Von Konstanz kommend sollten nur Rechts- und Linksabbieger auf die Brücke auffahren dürfen, um den Kreuzungsverkehr auf der Brücke zu reduzieren.

Wir setzen uns dafür ein, die Kindlebildstraße soweit als möglich vom Verkehr zu entlasten, um die Nutzung als Schleichweg zu verhindern. Gehwegverbreiterung, Neuordnung des Parkens, Versätze oder Schwellen zur Beruhigung des Verkehrs sehen wir als sinnvolle Maßnahmen. Ebenfalls setzen wir uns für eine zeitnahe Öffnung der Gemeindeverbindungstraße ein. Wichtig ist dazu, dass die Bauarbeiten zur Verkehrsführung am Bahnhof zügig verwirklicht werden.

4.2 Parkkonzept

Wir fordern ein abgestuftes Parkkonzept, um die Insel möglichst vom Autoverkehr zu entlasten. Die Stärkung und der Ausbau des Parkangebotes in Göldern-Ost spielt hier eine entscheidende Rolle. In Göldern-Ost sollte kostenfreies Parken für alle Inselbesucher möglich sein, die vom Auto auf eine „Zweitmobilität“  (Fahrrad, Inliner, Skater usw.) umsteigen. Als Vision ist ein autonomer Bus vorstellbar, der Besucher kostenfrei über den Inseldamm bringt; für ein solches Pilotprojekt sollte ein Sponsoring durch einen Industriepartner angestrebt werden.

Der Parkplatz am Bahnhof muss als P&R Fläche ausgewiesen sein.

Der Parkplatz in Oberzell bietet sich als Angebot für Langzeitparker an, die die Insel zu Fuß erkunden möchten. Im Umfeld Mittelzell soll tagsüber nur kurzzeitiges Parken mit Parkscheibe oder -Automat erlaubt sein. Hingegen muss kurzeitiges Parken am Rathaus mit zwei Behinderten- und drei Kurzzeitparkplätzen kostenfrei möglich sein. 

4.3 Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)

Alternativlos ist ein guter ÖPNV für Bewohner und Besucher der Reichenau. Eine Anbindung nach Wollmatingen über den ÖPNV muss erhalten bleiben.

Damit Eltern und Schüler eine Übersicht haben, wie sie zu welcher Schule kommen, fordern wir von der Verwaltung die Veröffentlichung eines einfachen Schülerfahrplans (z.B. via Web-Seite der Gemeinde).

4.4 Radwege

Der neue Radweg entlang der Bahnlinie wird im Sommerhalbjahr neben den Berufsfahrradpendlern von einer großen Anzahl von Radwandertouristen genutzt. Dadurch ist er stark frequentiert und es kommt immer wieder zu Gefahrensituationen. Eine Verbreiterung und Trennung des Begegnungsverkehrs ist deshalb notwendig. Der Radweg entlang der Bahnlinie muss unbedingt durchgehend beleuchtet sein, auch auf der Gemarkung Konstanz.

Im Rahmen der Bauarbeiten an der B33 wurde der für Räder zugelassene Wanderweg auf der Südseite gegen den Widerstand vieler Bürgerinnen und Bürger zurückgebaut. Diesen wieder nutzbar zu machen, brächte eine deutliche Entlastung. Um das Naturschutzgebiet nicht zu belasten, darf der Radweg nur in der schnee- und eisfreien Zeit befahren werden. Eine einfache Befestigung als Wanderweg wäre ausreichend.

An Gefahrenstellen müssen Radwege z.B. durch farbliche Markierungen hervorgehoben werden und beleuchtet sein.

5. Infrastruktur

5.1 Glasfasernetzausbau

In einer digitalisierten Welt ist für viele Firmen und Bürger ein Zugang zu einem leistungsfähigen Datennetz ein wichtiger Standortvorteil bzw. bedeutet Lebensqualität. Nur ein Ausbau des Glasfasernetzes ermöglicht in der Zukunft die Teilhabe an einer schnellen und leistungsfähigen Datenübertragung.

Die SPD Reichenau fordert deshalb einen Stufenplan für den Glasfasernetzausbau in der Gemeinde. In einer ersten Stufe soll das bereits auf dem Festland bestehende Glaserfasernetz sinnvoll ergänzt werden. Die bereits bestehenden Glasfaserverbindungen aus Richtung Konstanz über den Bahnhof Reichenau, entlang der Gemeindeverbindungsstraße Richtung Waldsiedlung/B33 sollen dazu genutzt werden. Um Kosten zu sparen, können bei anstehenden Straßensanierungen Leerrohre zur Vorbereitung verlegt werden. Bei der nächsten Ausbaustufe soll die Insel über die bereits bestehende Infrastruktur auf dem Inseldamm (bis Bruckgraben) angeschlossen werden.

5.2 Umrüstung und Erneuerung der Straßenbeleuchtung

Die SPD begrüßt die geplante Umrüstung und Erneuerung der Straßenbeleuchtung. Wir erhoffen uns eine deutliche Verbesserung der Ausleuchtung, insbesondere an Gefahrenstellen.  Die bekannten Gefahrenstellen und Schulwege müssen unbedingt  Vorrang haben. Der Rad- und Fußweg entlang der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Lindenbühl und Waldsiedlung muss durchgehend beleuchtet werden.

5.3 Strandbad

Wir fordern den kostenfreien Einritt ins Strandbad. Die Parkplatzgebühren rund um das Strandbad können entsprechend angepasst werden.

5.5 Lärmschutz

Um die Menschen insbesondere im Lindenbühl und in der Waldsiedlung vor der zunehmenden Lärmbelästigung durch Straßen- und Luftverkehr zu schützen, fordern wir entlang der B33 von der Bahnüberquerung bis zur Waldsiedlung beidseitige Lärmschutzwände. Für den Flugverkehr aus und nach Konstanz ein Überflugverbot der Siedlungsflächen und eine deutliche Begrenzung der motorisierten Hobby-Fliegerei.

5.6 Sitzmöglichkeiten

Zusätzliche Sitzmöglichkeiten entlang der Spazier- und Wanderwege, zum Beispiel in der Seestraße, sollen Wanderern und Fußgängern weitere Möglichkeiten zum kurzeitigen Ausruhen bieten.

6. Tourismus

Die Amtszeit, des jetzt zu wählenden Gemeinderats bis 2024, endet zeitgleich mit dem Gründungsjubiläum der Reichenau. Das Kloster und  die bewohnbar gemachte Reichenau bestehen dann 1300 Jahre. Dieses Ereignis im Auge, müssen verschiedene Projekte in Angriff genommen werden, die langfristig einer saisonalen Entwicklung des Tourismus auch im Frühjahr und Herbst dienen.

Der Fremdenverkehr ist in der Gemeinde inzwischen der wichtigste wirtschaftliche Faktor. Die Insel verfügt durch die Investitionen der letzten Jahre (Campingplatz, Strandbad, Radweg auf  dem Damm, Parkplätze, Toilettenanlagen) über ein sehr attraktives Angebot für die Sommermonate. Für diese „Hochphase“ hat der Fremdenverkehr sicher Grenzen erreicht.

Das gilt nicht für Frühjahr und Herbst. Zur besseren Auslastung sind für diese Zeiten weitere Anstrengungen und Investitionen notwendig. Da diese „Randzeiten“ bereits jetzt verstärkt von den Welterbetouristen genutzt werden, sind der Klostergarten, die Schatzkammer und das Museum in Mittelzell wichtigste Ansatzpunkte für Verbesserungen. 

Das  Museum für Kinder und Jugendliche attraktiver zu machen, muss ein vorrangiges Ziel sein. Das kann die Gemeinde  aus eigener Kraft nicht leisten. Das Land muss seinen Verpflichtungen für das Welterbe gerecht werden. Dies immer wieder einzufordern, wird eine wichtige Aufgabe in der zukünftigen Amtszeit sein.

Der  Wirtschaftsfaktor Tourismus muss sich bei seiner Entwicklung der Zustimmung in der Bevölkerung gewiss sein. 

Der größte Teil der Reichenauer trägt schon jetzt zur attraktiven Erscheinung der Insel bei. Es gibt aber Fälle, die das Bild trüben. Die Gemeinde sollte  nicht nur selbst allseits mit gutem Beispiel vorangehen, sondern auch in kritischen Fällen beratend eingreifen. Wir fordern den Erhalt und Schaffung eines barrierefreien Uferwegs rund um die Reichenau mit freier Sicht auf den See (Begrenzung der Heckenhöhe).

7. Gewerbe | Gemüse und Weinbau  | Fischerei

7.1 Gewerbe

Das kleine- und mittelständische Gewerbe sichert wohnortnahe und stabile Arbeitsverhältnisse und Ausbildungsplätze für die Reichenauer. Wir setzen uns für eine aktive Standortförderung insbesondere im Gebiet Göldern-Ost ein, um die Erweiterung und Ansiedlung von heimischen Gewerbe sicherzustellen. Hierzu gehört die Umsetzung eines Handwerkerhofs und die konsequente und schnelle Nutzbarkeit der Gewerbeflächen, bevorzugt für Gemeindeangehörige.

Zur Nahversorgung im Lindenbühl unterstützen wir die Schaffung der Markhalle, die über den KVJS (Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg) finanziert wird. Es soll hier durch einen inklusiven Betrieb ein Radverleih und Gemüseverkauf entstehen.

Wir unterstützen Entwicklungen für heimische Betriebe vorrangig am Festland z.B. Erschließung Gebiet Göldern-West (flächensparende Entwicklung).

7.2 Gemüseanbau

Der Gemüseanbau auf der Reichenau ist eine wichtige Wirtschaftssäule, denn er ist entscheidender Erwerbszweig und traditioneller Bestandteil der Inselkultur. Daher setzt sich die SPD für die Gemüsebauern und den Gemüseanbau ein: z.B. im Inntal für einen vorrangigen Freilandanbau. Wichtig ist uns, dass nicht genutzte Glashäuser zurückgebaut werden. An ihrer Stelle können neue, moderne Glashäuser entstehen. Damit der Reichenauer Gemüseanbau konkurrenzfähig bleiben kann, befürworten wir eine dezentrale Entwicklung moderner Glashausflächen an vorhandenen Standorten. Das „Grüne Inselbild“ mit offenem Gemüseanbau und Weinbau muss dabei zwingend erhalten bleiben.

Für den Rückbau der alten nicht genutzten Glashäuser muss die Gemeinde sich um Fördergelder bemühen und Anreize schaffen.

7.3 Weinanbau

Wir fordern einen umweltverträglichen Weinbau. Dazu gehört für uns der Verzicht auf Glyphosat. Des Weiteren muss sichergestellt werden,  dass der Weinkeller im Rathaus nicht unter der entstehenden Feuchtigkeit leidet. Mittelfristig ist zu prüfen, ob die Vergrößerung des Kellers an einem anderen Standort nötig wird und durch die Gemeinde unterstützt werden sollte.

7.4 Fischerei

Wir unterstützen den Erhalt einer nachhaltigen Fischerei auf dem Untersee. Wir sprechen uns gegen die Einrichtung von Aquakulturen im Bodensee aus. Einer künstlichen Anhebung des Phosphatgehalts stehen wir kritisch gegenüber. Für uns ist der Bodensee einer der wichtigsten Trinkwasserspeicher in Europa, der erhalten werden muss.

 

Schlusswort - Zukunft mitgestalten

Liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen,
bitte tragen Sie aktiv zur Gestaltung der Zukunft unserer Gemeinde bei.
Bitte gehen Sie am 26.05.19 zur Wahl!